Der 
						"Markt" in der alten Textil- und Handelsstadt Warendorf 
						ist gekennzeichnet durch ein prächtiges Ensemble gut 
						erhaltener Patrizierhäuser.  Sie sind Ausdruck des 
						Wohlstandes des gehobenen Warendorfer Bürgertum, das 
						durch Produktion und  Handel mit Textilien  
						bis in das 19. Jahrhundert die Stadt zur Blüte und 
						Ansehen brachte. Hier - im Schatten der
						
						Laurentiuskirche - liegt auch die Keimzelle der 
						Stadt, und  schon im frühen Mittelalter wurden hier 
						bedeutende Märkte abgehalten. Urkundlich erwähnt ist ein 
						Jahrmarkt bereits im Jahre 1232. Diese Märkte wurden 
						bald 
						ergänzt durch spezialisierte Märkte, wie einzelnen 
						Straßennamen bis heute belegen: Der 
						Heumarkt 
						und der Schweinemarkt, 
						sowie der Krickmarkt, auf 
						dem Pferde gehandelt wurden.
						Prägend und beherrschend auf  dem Marktplatz ist 
						das weiße Rathaus, in dessen gotisch geprägten Räumen 
						bis heute Ratssitzungen, aber auch repräsentative 
						Veranstaltungen und - nicht zuletzt wegen des schönen 
						Ambientes - Trauungen stattfinden. Dieses 
						traufenständige Gebäude wurde nach dem Stadtbrand von 
						1404 errichtet und in den folgenden Jahrhunderten 
						mehrfach umgestaltet.
						Rechts neben dem Rathaus, auf der Ostseite des 
						Marktplatzes, findet man vielfältige, schöne 
						Giebelhäuser, von denen das schönste das leicht 
						zurückgesetzt stehende und aus dem Jahre 1631 stammende 
						Haus Nr. 4 ist. Es erinnert mit seiner interessanten 
						Architektur der Spätrenaissance deutlich an  Häuser 
						des Münsterschen Prinzipalmarktes.
						
						
Das 
						schönste Haus auf der Nordseite des Marktplatzes besitzt 
						einen eindrucksvollen Treppengiebel und beherbergt mit 
						der Löwenapotheke seit 1616 die älteste Apotheke der 
						Stadt. Übrigens befand sich von 1906 bis 1035 auf dem 
						Marktplatz auch ein
						
						Löwendenkmal zur Erinnerung an die Gefallenen der 
						Kriege gegen Dänemark (1804) und gegen Österreich (1866) 
						und des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71.
 
						
						Auf der Westseite des Marktes findet man ganz links 
						zunächst ein 1715 von dem Barockbaumeister  
						Gottfried Laurenz Pictorius errichtetes, in 
						charakteristischer Bauweise gestaltetes Flurhaus. 
						Daneben steht ein recht unscheinbares Giebelhaus, das 
						dennoch bereits im Mittelalter eine bedeutende Rolle 
						gespielt hat:  Hier befand sich die sogenannte 
						Scharre, in der Fleisch und Brot zum Verkauf angeboten 
						wurden. Daran erinnert übrigens auch der Name der neben 
						der Scharre liegenden
						Fleischhauergasse. 
						Der Verkauf von Fleisch war zu dieser Zeit streng 
						reglementiert und war nur Mitgliedern 
						
						
des 
						Fleischhaueramtes erlaubt. Der Name "Scharre" bedeutet 
						"Gitter"  und bezieht sich damit wohl auf die 
						besonderen Sicherungsvorrichtungen, die dieses Haus 
						umgaben.
						
						Schließlich befindet sich rechts neben der Scharre, von 
						ihr getrennt durch die Fleischhauergasse, ein prächtiges 
						Haus 
						
						mit 
						einem abgerundeten Treppengiebel, das eine aufgemaltes 
						Verbundmauerwerk ziert. Dieses Haus stammt aus dem 15. 
						Jahrhundert, die Jahreszahl 1661, die es trägt, zeugt 
						von einer der vielen Umgestaltungen. Hier befand sich im 
						16. Jahrhundert der Gasthof "Zum Schwanen", an den noch 
						heute das im Keller befindliche  Weinrestaurant mit 
						gleichem Namen erinnert.
Der "Markt" in Warendorf bietet durch seinen original erhaltenen und gepflegten Häuser zu jeder Jahreszeit einen wunderschönes Bild, bewundert durch die vielen Besucher der Stadt und einzigartige Kulisse für Veranstaltungen und Feste jeder Art.
						(klicke auf die Miniaturbilder, um sie groß zu sehen)
						
						Quellen: Klaus Gruhn: Warendorf - die historische 
						Altstadt
						Verlag Schnell, Warendorf, 2005
						 Martha Götting : "Warendorf, Straßen und Gassen einer 
						alten Stadt" Verlag Schnell, Warendorf 1956
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