Mit 
										dem Lohwall verbindet der Warendorfer 
										vornehmlich Veranstaltungen der 
										angenehmen Art wie Kirmes, Zirkus oder 
										Ähnliches. Im Mittelalter und danach bis 
										in das 17. Jahrhundert aber war er die 
										Arbeitsstelle der Gerber, die aus 
										Tierhäuten die begehrten und 
										wirtschaftlich wichtigen Leder 
										herzustellen. Und das war eine durchaus 
										anrüchige Tätigkeit, weshalb man sie aus 
										der Stadt hinaus in die Emsniederungen 
										verbannte. Die Flüssigkeit, die die 
										Gerber benutzten, nannte man Lohe. Je 
										nach Gerbverfahren war sie 
										unterschiedlich zusammengesetzt. Ein 
										sehr altes Verfahren bestand zum 
										Beispiel in der Behandlung der Tierhäute 
										mit einer Lohe aus der Rinde, den 
										Blättern und
 
										Früchten der Eiche, die reich an 
										Gerbstoffen sind. Auch Rinden der Buchen 
										und Fichten wurden benutzt. Die 
										Gerbflüssigkeiten strömten einen üblen 
										Geruch aus. Deshalb legte man Wert 
										darauf , dass sich diese außerhalb der 
										Stadt befanden. Wegen der überwiegend 
										vorherrschenden Windrichtung aus Südwest 
										bot sich in Warendorf der Lohwall an, 
										der nördlich der Stadt auf der rechten 
										Seite der Ems liegt. 
										Ende des 17. Jahrhunderts 
										wurde diese Tätigkeit dann ganz 
										verboten. Die Wiesen des Lohwalls, die 
										noch heute Überschwemmungsgebiet der Ems 
										sind, wurden dann überwiegend als 
										Bleiche für die Wäsche, die traditionell 
										in der Ems gewaschen wurde, benutzt. 
										
										
										Heute dient der Lohwall vorwiegend als 
										städtischer Veranstaltungsort für 
										Kirmes, Schützenfeste und 
										Zirkusvorstellung und ist Teil des 
										städtischen Naherholungsgebietes an der 
										Ems und dem Emssee.

										 Bilder: Matthias 
										Rinschen (c) 2006
										
										Literatur: Martha Götting : "Warendorf, 
										Straßen und Gassen einer alten Stadt" 
										Verlag Schnell, Warendorf 1956
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