Hier 
										handelt es sich um eine recht kleine 
										Gasse im Zentrum der Stadt, die von der 
										Emsbrücke zum Kirchplatz der alten 
										Kirche St. Laurentius führt . 
										Der Namensbestandteil "-pohl" (bisweilen 
										auch "-poel" oder "-pol") entspricht dem 
										englischen "pool" und dem hochdeutschen 
										"Pfuhl". Er bezeichnet einen Teich, 
										Tümpel oder feuchten Ort. "Kletter-" ist 
										(mit moderner Umlautung) abzuleiten vom 
										niederdeutschen "klatte", das etwas, das 
										lose zusammenhängt beschreibt. Das Wort 
										ist verwandt mit dem hochdeutschen 
										Begriff "Klette". Noch heute gibt es das 
										Wort aus dem Niederdeutschen 
										"Klatterie", das einen  Fetzen, 
										eine Kleinigkeit beschreibt. Besonders 
										wichtig ist in diesem Zusammenhang der 
										Begriff klatwulle, der grobe Wolle 
										bezeichnet.
										Damit könnte man den Namen "Kletterpohl" 
										mit  "Fetzentümpel"
 
										übersetzen, was aber nicht wirklich Sinn 
										macht; der Wortinhalt spielt eher darauf 
										an, dass hier offensichtlich die 
										Reinigung der geschorenen Wolle 
										vorgenommen wurde (die nahe Ems hatte 
										dafür das Wasser), bevor dieselbe nach 
										Trockung gesponnen wurde. Es handelt 
										sich also im eine Berufsbezeichnung als 
										Straßenname bzw. um die Benennung nach 
										Funktionalität. Insofern kann 
										Kletterpohl gleichgesetzt werden mit 
										"Wollwaschstelle".
										
										Die Erklärung Martha Götting s hingegen 
										scheint unter Berücksichtigung dieser 
										Überlegungen eher unwahrscheinlich.  
										Danach ist der Kletterpohl ein sumpfiger 
										Bereich in der Stadt gewesen, den man 
										nur begehen  konnte, wenn man von 
										Stein zu Stein kletterte. 
										Bemerkenswert im Kletterpohl ist ein 
										besonders schöner, eiserner Radabweiser 
										am Ausgang dieser Straße zum Kirchplatz 
										der Laurentiuskirche. Er sollte  
										das Mauerwerk der Gebäude vor den 
										eisernen Radreifen der Fuhrwerke 
										schützen. Man sieht auf ihm einen Zwerg, 
										der einen Schild vor sich hält. Deutlich 
										sind noch die Spuren der Eisenreifen der 
										Pferdefuhrwerke auf dem Schild zu sehen.
										Mit einem Spaziergang durch den 
										Kletterpohl erhält man einen Eindruck 
										von den Verhältnissen in dem sehr eng 
										bebauten, mittelalterlichen Warendorf. 
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 Bilder: Matthias 
										Rinschen (C) 2006
										Quellen: Dr. Bernward Fahlbusch, 
										persönliche Mitteilung 2007
  Martha Götting : "Warendorf, Straßen und Gassen einer alten Stadt" Verlag 
										Schnell, Warendorf 1956
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