Hermann Josef und Johanna Brinkhaus |
Hermann Josef Brinkhaus folgte seiner geliebten Johanna nach Warendorf und 1844 wurde Hochzeit gefeiert. Das war der Anfang der Textil-Dynastie Brinkhaus in Warendorf.
Er stammte aus einem alten, sehr geachteten Textilhändler-geschlecht in Horstmar, das durch Leinwandhandel zu Wohlstand gekommen war. Schwerpunkt ihres Geschäftes war der Handel mit den reichen holländischen Nachbarn, die sowohl für den eigenen Bedarf, als auch für das Überseegeschäft gute Abnehmer westfäli-schen Leinens waren. So hat Hermann Josef Brinkhaus den Umgang mit Leinen und Textilien aller Art sozusagen mit in die Wiege gelegt bekommen und auch er sah seine Zukunft in der Textilbranche. Darum ging der Fünfzehnjährige nach Barmen und machte dort eine vierjährige Kaufmannslehre und lernte kaufmännische Betrieb-samkeit und technischen Fortschritt. Dann arbeitete er bei seinem Bruder in Borghorst. Hier begegnete Brinkhaus Johanna Ostermann (1823-1911), die in Borghorst ihre Großtante Jeannette besuchte. Er folgte ihr 1843 nach Warendorf und erwarb schon ein Jahr später die Bürgerrechte der Stadt und heiratete Johanna Ostermann am 24. September 1844. Die Hochzeit wurde in dem schönen Saal mit den historischen Bildtapeten gefeiert. Durch diese Heirat kam ein innovativ denkender Unternehmer aus dem fortschrittlicheren West-münsterland nach Warendorf, der durch Tatkraft, Mut und Geschicklichkeit wesentlichen Fortschritt in unser kleines Land-städtchen brachte.
1849 starb Johannas Großmutter Anna Elisabeth Katzenberger und Hermann Josef Brinkhaus kaufte für 4000 Taler das herrschaftliche Haus an der Klosterstraße aus der Erbmasse und wohnte dort fortan mit seiner bald sehr großen Familie. Zu dieser Zeit betätigte sich Hermann Josef Brinkhaus als Textilverleger. Er nutzte eine Remise neben dem Haus Klosterstraße 7 als seine erste Lagerhalle für die Leinenballen und richtete hier die erste kleine Faktorei ein, in der Lohnweber für ihn arbeiteten. Im Haus Klosterstr. 7, damals noch Ritterstraße 692, begann also die Geschichte der Firma Brinkhaus.
Hermann Josef Brinkhaus sah aber, dass die Zeit des Leinens vorbei war. Die feine Leinwand hatte Warendorf einst zu einer blühenden Handelsstadt gemacht, die sogar in den Hansebund aufgenommen wurde. Jetzt war Warendorf, wie einer Bittschrift an den König von 1830 zu entnehmen ist, zu einer armseligen Ackerstadt herab-gesunken. Auch wenn es sich die alt eingesessenen Bürger noch nicht eingestehen wollten, die Zeit des Leinwandhandels war vorbei. Brinkhaus sah in der Baumwollweberei das Gebot der Stunde.
Textilindustrie in Warendorf
Kette und Schuss - von der Handwebei zur Textilindustrie
„Anton
Eickholt & Erben“ - feine Damast- und Gebildweberei
elegante Damenmode
„Villa Sophia“, später
„Sophienstift“ genannt
"Textilstadt Warendorf"
Geschichte der Firma Brinkhaus (I)
Geschichte der Firma Brinkhaus (II)
Geschichte der Firma Brinkhaus (III)