Bürgerantrag auf Erstellung eines Stadtentwicklungs-planes vom 14. 2. 10
			Stellungnahme des 
			Heimatvereins vom 
			5. 1. 10
Bürgerversammlung am 3. 8. 09a>
  
		Warum ist eine 
		hochwertige Gestaltung der Emsinsel so wichtig für Warendorf?
			
			
			
			
			
			
			
			
			
An den Bürgermeister der Stadt Warendorf
Lange Kesselstr. 4-6
48231 Warendorf
Antrag auf 
Erhalt der historischen Häuserzeile der Firma Brinkhaus 
an der Straße „Zwischen den Emsbrücken“
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
in der Region Warendorf wird dem Thema Industriekultur sehr 
		wenig Beachtung geschenkt. In Freckenhorst wurde gerade mit dem Abriss 
		des Kesselhauses der Firma Brinkhaus der letzte „Zeitzeuge“ der 
		Textilindustrie in der Freckenhorster Innenstadt beseitigt. Sehr schade, 
		zumal es sich um eine bemerkenswert schöne Industrie-Architektur 
		handelte. Das Bürogebäude der Firma Zurwieden hatte vor Jahren das 
		gleiche Schicksal. Ein Denkmalwert wurde auch da nicht gesehen.
Nun wird die Gestaltung der Emsinsel diskutiert. Für unsere 
		Stadt ist es sehr wichtig, dass Spuren der Warendorfer Textilindustrie 
		erhalten bleiben. 
Das historische Bürogebäude der Firma Brinkhaus ist 
		glücklicherweise durch den Denkmalschutz gesichert. 
Als erhaltenswert wurde die historische Häuserzeile an der 
		Straße „Zwischen den Emsbrücken“ mit dem Pförtnerhäuschen eingestuft. 
		Das sog. Garagenhaus wird heute als Standort für die Feuerwache Nord 
		genutzt. Zur Straßenseite hat dieses Gebäude aus den 1950er Jahren eine 
		sehr charmante Fassade, die Stadtbild prägend ist und darum unbedingt 
		erhalten werden sollten.
Da kein Denkmalschutz besteht, wäre es eine spannende Aufgabe, 
		dieses Gebäude mit dem so typischen Pförtnerhäuschen in eine neue 
		Bebauung zu integrieren. Warendorf behielte für das nördliche 
		Eingangstor in unsere historische Altstadt das vertraute Gesicht und den 
		hier ankommenden Touristen wird ein Stück Stadtgeschichte vermittelt. 
Wie sieht die Alternative bei einer Neubebauung aus? Da sich im 
		vorderen Bereich Gewerbe ansiedeln wird, müssen wir mit Zweckfassaden 
		rechnen, in einer „zeitgemäßen, einfachen Architektur“ und mit 
		Parkplätzen. Das ist nun wahrlich dem Entree für die wichtigste 
		historische Altstadt im Münsterland nicht dienlich.
Meine Vorstellung, diese Bebauung zu erhalten, findet bei 
		Gesprächen mit Warendorfer Bürgern großen Anklang. Oft wird der Wunsch 
		geäußert, dass sich eine Privatinitiative finden möge, die in diesem 
		„Zeitzeugen“ das so vielfach geforderte Textil-Museum verwirklicht.
Es ist jetzt die Aufgabe von Rat und Verwaltung, darüber zu 
		entscheiden, dass dieses Denkmal der Textilindustrie in Warendorf 
		erhalten bleibt. Zumal – ich betone es noch einmal – Überreste dieser 
		Art äußerst rar geworden sind. 
Anlässlich der Vorstellung des Ergebnisses der 
		Planungswerkstatt im Umwelt- Planungs- und Verkehrsausschuss sagte Herr 
		Eikhoff vom LWL: „Nach der Überplanung der Emsinsel sollte die 
		Textilindustrie noch ablesbar sein.“ Diese Häuserzeile ist das typische 
		Gesicht der Firma Brinkhaus, die über 100 Jahre lang der wichtigste 
		Arbeitgeber in Warendorf war. Sie ist ein wichtiger Teil unserer 
		Stadtgeschichte.
Mechtild Wolff