Verabschiedung von Frau Mechtild Wolff nach 15 Jahren im Vorsitz des Heimatvereins Warendorf:
Würdigung durch den Bürgermeister Peter Horstmann (20. 3. 2025)

Sehr verehrte, liebe Frau Wolff, liebe Vereinsmitglieder!
Ohne Wissen um die Vergangenheit fehlte uns die Orientierung in der Gegenwart.
Und ebenso wären wir einer wichtigen Grundlage beraubt, mit Blick auf unsere geschichtlichen Traditionen Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Heimat- und Geschichtsvereine (gleich welchen Namen sie tragen) haben hier eine wichtige Funktion: Sie pflegen, erweitern und vermitteln das Wissen über die eigene Vergangenheit. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Geschichts- und Erinnerungskultur, d.h., sie gestalten mit, wie das kollektive Geschichtsbewusstsein in der Öffentlichkeit seinen Ausdruck findet.
Die Satzung Ihres Vereins nennt im § 2 acht Arbeitsgebiete, u.a. auch „die Einflussnahme auf die Stadtentwicklung und die Gestaltung der heimatlichen Umwelt.“ Daraus folgt eine Aufgabe als Ideengeber, Initiator, aber eventuell auch als Mahner und Korrektiv für den politischen Raum, konkret für den beschließenden Stadtrat. Auch diese Aufgabe ist unverzichtbar, auch wenn der Rat der Meinung des Heimatvereins nicht immer folgen mag.
Ich nenne nur zwei Beispiele: Sowohl der Abriss der Villa Sophia im Jahr 1974 wie der des Bürgerhofes im Jahr 2012 erfolgten mit Ratsmehrheit gegen die Position des Heimatvereins. Mindestens hinsichtlich der Villa Sophia wird man heute sagen: Der Heimatverein hatte die bessere, leider demokratisch unterlegene Position.
Umso wichtiger ist es – und das wünsche ich mir sehr – dass Ihr Verein auch künftig Positionen entwickelt und im politischen Raum vertritt, also zukunftsprägend für unsere schöne Stadt Warendorf bleibt. Prägend auch deshalb, weil all diejenigen, die sich für unsere Geschichte interessieren, dank des Heimatvereins herausragende Einblicke in das Leben und Miteinander unserer Vorfahren nehmen können.
Am Montag, den 30. November 1970, wurde der Heimatverein erneut gegründet.
In knapp 55 Jahren hatte er – und das ist beachtlich – gerade einmal fünf Vorsitzpersonen, jede amtierte also im Schnitt für elf Jahre.
[Leidinger 1970 – 1983, Krewerth 1983 – 1995, Bülte 1995 – 2004, Funken 2004 – 2010, Wolff 2010 – 2025]

Sie, liebe Frau Wolff halten dem Heimatverein bereits seit über 50 Jahren die Treue und haben die Geschicke des Vereins in den letzten 15 Jahren als Vorsitzende gelenkt. Davor waren Sie als Mitglied des Warendorfer Stadtrates rd. 20 Jahre im Kulturausschuss aktiv. In diesen 35 Jahren haben Sie sich voll neuer Ideen, mit unwahrscheinlichem Aufwand und einem immer feinen Blick für Details für das kulturelle Leben in der Stadt und ganz besonders für die Ziele Ihres Vereins eingesetzt.
Und sie haben viele und vielfältige Aspekte unserer Vergangenheit in Wort und Schrift gefasst. Der Kiepenkerl, die Warendorfer Schriften, aber auch das Jahrbuch Münsterland sind prall gefüllt mit Ihren Beiträgen. Eine lange Zeit ehrenamtlicher Tätigkeit – und zugleich der Beweis dafür, dass die Pflege des Geschichtsbewusstseins eben nicht ohne das Ehrenamt gedeihen kann.
Ein für unsere Stadtgeschichte sehr wichtiger Beitrag Ihres Wirkens ist zudem eng mit Ihrer Familiengeschichte verbunden. Denn Sie haben sich des Erbes Ihrer Mutter, Eugenie Göcke, verheiratete Haunhorst (1912-1913) angenommen, u.a. durch das Publizieren der „Erlebte Geschichte“ genannten Erinnerungen. Eugenie Haunhorst ist vielen hier noch in Erinnerung, nicht nur als entschiedene Ratsfrau (1961-1979), sondern vor allem auch als Kuratorin des Heimathauses. Ihr ehrenamtliches Wirken fand seinen Ausdruck 1991 in der Verleihung der Zuhorn-Plakette.
Liebe Frau Wolff, ich spreche Ihnen meine hohe persönliche Anerkennung für Ihr Wirken aus und danke Ihnen als Bürgermeister im Namen der gesamten Stadtgemeinde aus vollem Herzen.
Möge Ihr Engagement vielerorts Vorbild sein und das Wirken des Heimatvereins in Ihrem Sinne auf den Ihrerseits gelegten Pfaden fortgeführt werden.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 

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