Leserbrief zum Thema Emsinsel (31. 3. 2015)
von Wolfgang Jäger

Der von der Verwaltung vorgelegte „Denkanstoß“ zur Emsinsel ist in seinen einzelnen Gedankenschritten nicht immer nachvollziehbar. Ein großer Wurf sieht anders aus!

Basis ist die Studie zur Wohnungsmarktentwicklung in Warendorf mit dem Fazit, dass 700 Wohneinheiten insgesamt und davon 500 in Warendorf direkt benötigt werden, wenn man 2035 die gleiche Einwohnerzahl wie heute halten will. Frage: Wenn heute so viele Menschen hier ein „Zuhause“ haben, dann viel neu gebaut ist, haben wir dann entsprechend viel Leerstand in älteren Immobilien? Diese Mathematik ist jedenfalls nicht überzeugend. Oder leben wir in Zukunft alle in größeren Räumlichkeiten? Das Gegenteil ist wohl der Trend.

Wozu deshalb aber auch die Emsinsel bebaut werden muss wo gerade Warendorf über viel „edle“ Bausubstanz verfügt, leuchtet ebenfalls schwer ein. Gewünscht und dringend gesucht werden Grundstücke für das Eigenheim oder bezahlbarer Miet-Wohnraum, also nicht gerade Themen, die sich mit der Emsinsel leicht lösen lassen. Wenn man Warendorf attraktiver machen will, muss man zuerst interessante, gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen, aber hierzu wird gar keine Perspektive aufgezeigt. Das wäre die Basis für eine positive Bevölkerungsentwicklung. In unseren Nachbarorten sind da äußerst interessante Entwicklungen zu beobachten.

Und das Warendorf zur „Abrundung“ der existierenden Altstadt eine „neue Altstadt“ auf der Emsinsel braucht, dürfte nicht gerade die Situation der existierenden Altstadt verbessern. Baudirektor Pesch hat auf der Veranstaltung am 26. März von möglichen 200 bis 300 Wohneinheiten auf der Emsinsel gesprochen, und damit dürfte der Kreis der engagierten Altstadtsanierer noch kleiner werden, also der Tod einiger Teile der Altstadt vorprogrammiert sein. Ist das unser Gedankenansatz? Wohl kaum.

Untermauert wird alles noch mit der „Wasserrahmenrichtlinie“, also der Renaturierung der Ems und dem Hochwasserschutz. Welche immensen Schäden eine zu dichte Bebauung am Wasserlauf und die Wegnahme von Überflutungsland haben können, haben die letzten Katastrophen an Elbe und Donau und deren Nebenflüssen gezeigt. Die Ems dürfte nicht frei von diesen Problemen sein, also sollten wir ihr Flussbett nicht „provozieren“.

Ein Wunsch und Rat: Gebt der Ems und den Bürgern wieder eine großzügige grüne Lunge – die nächsten Generationen werden es der jetzigen danken.

 

Wolfgang Jäger

 

 

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